Veranstaltungs-Archiv

  • Lebensphasenhaus

    Wie wollen wir in Zukunft leben?

    Unter diesem Titel bietet das LebensPhasenHaus immer am ersten Freitag des Monats ab 17 Uhr Vorträge und Veranstaltungen an.
    Die Veranstaltungsreihe „Treffpunkt: LebensPhasenHaus – Wie wollen wir in Zukunft leben?“ organisieren der Stadtseniorenrat Tübingen mit dem Bürgerprojekt Zukunft Tübingen in Kooperation mit dem Team LebensPhasenHaus an der Universität Tübingen und mit Unterstützung der Universität und der Stadtwerke Tübingen.

    In 2022 richteten wir zusammen mit Barbara Kley vom Stadtseniorenrat im LebenPhasenHaus den Blick auf das Werden und Vergehen in den verschiedensten Zusammenhängen.

    Am 4, November sprach Johannes Dürr, Pfarrer i.R. über das Thema
    "Der Tod als Grenze – Zeit und Ewigkeit aus der Sicht der Weltreligionen"
    In Teilen der Gesellschaft hat sich die Vorstellung entwickelt, dass alles immer weiter wachsen könne und im Prinzip alles machbar sei – bis hin zur Überwindung der Vergänglichkeit des Menschen. Dem gegenüber unterscheiden die Weltreligionen eine begrenzte Lebenszeit von einer Ewigkeit, die nach dem fragt, was bleibt, ausgehend von der Überzeugung, dass die Liebe größer ist als der Tod.
    Es wird deutlich, dass es uns aus unserer geistigen Disposition unmöglich ist, uns vorzustellen, dass etwas nicht ist. Daher setzen sich die Menschen seit alter Zeit mit dem Tod als Grenze und dem, was sie hoffen, komme danach, auseinander . Johannes Dürr erklärte die Gedanken und Konzepte verschiedener Kulturen und Religionen und ihre Einbettung in die Zeiten.
    Hier können Sie die Gliederung und Kernpunkte seines Vortrags herunter laden.

    Am 7.10. fand der Vortrag von Dr. Uta Müller vom IZEW unter dem Titel "Wollen wir ewig leben? Ethische Fragen an die biologische Alternsforschung"statt. In diesem Vortrag beschäftigte sie sich mit den Perspektiven der Biogerontologie: Die Möglichkeit, dass wir mit Hilfe der biologischen Alternsforschung unsere gesunde Lebensspanne und auch unser Leben insgesamt verlängern können, wirft grundsätzliche Fragen auf: Wollen wir das überhaupt? Wenn ja, aus welchen Gründen? Was verstehen wir unter "gutem Altern"? Und wie hängt unsere Vorstellung von "gutem Altern" mit unserer Vorstellung zusammen, was insgesamt ein gutes Leben ausmacht?

    Demnächst steht der Vortrag auch als Video zur Verfügung.

    Am 02. September sprach Oliver Radtke zum Thema: "Das Unglück ist´s worauf unser Glück beruht.
    Eine chinesische Perspektive auf unsere Welt im Wandel."
    Unsere Welt scheint sich immer schneller zu verändern – Klimawandel, Pandemien, Kriege. Wie blicken eigentlich die Menschen in China auf all diese Veränderungen?

    Oliver Radtke kennt das Land seit über 20 Jahren und arbeitet als Stiftungsmanager, Autor und zivilgesellschaftlicher Vermittler mit chinesischen Ministern, Managerinnen und Meinungsmachern zusammen. Sein Vortrag gewährt Einblicke in ein aktuell abgeschottetes Land und die Gedankenwelt seiner Menschen, die vor allem eines wollen: ein glückliches Leben führen.
    Oliver Radtke ist Sinologe, Gastprofessor an der Shenzhen Technical University (SZTU) und Generalsekretär des Deutsch-Chinesischen Dialogforums.

    Am 03. Juni hat Ingrid Suprayan unter dem Titel "Alterndes Geld" alte und aktuelle Wege zur seiner Vergänglichkeit näher betrachtet.

    Ingrid Suprayan beschäftigt sich seit ca. 30 Jahren mit dieser Thematik.

    Waren verursachen Lagerkosten, verderben oder kommen aus der Mode. Wer die eigene Arbeitsleistung zurückhält, muss gegebenenfalls verhungern. Nur beim Geld erwarten wir, dass es möglichst gespart und dabei sogar noch mehr werden soll! Auch wenn derzeit die Guthabenzinsen gegen oder unter Null gehen, verursacht diese Gewohnheit jede Menge Probleme. Eine unermessliches Finanzkapital steht neben knappster Realwirtschaft, unermesslicher Reichtum neben bitterster Armut. Seit dem Altertum wurden jedoch immer wieder Wege gefunden, dem Geld eine Vergänglichkeit zu geben und dadurch mehr Gerechtigkeit zu ermöglichen.

    Am 06.05. hat Ulrich Hufnagel, Hospizleiter i. R., Studium der Religionswissenschaft und Indologie (M.A.)unter dem Titel "vom Werden und Vergehen – zur kulturellen Bedeutung der Hospizbewegung" die Entstehung und Entwicklung der Hospizbewegung als Gegenbewegung zum Umgang mit Altern, Krankheit, Sterben und Tod in den modernen Leistungsgesellschaften skizziert und nach ihren Beitrag zu den gegenwärtigen Vorstellungen über das Lebensende und die Gestaltung des Sterbens beleuchtet. Er stellte in der Gesellschaft eine zumiundest institutionelle Enttabuisierung des Todes in den letzten jahren fest. Duchch die Hospizbewegung wurde ins Bewußtsein gerückt, dass die Zeit vor dem sterben und das Sterben selbst nicht an den Rand der Gesellschasft gedrängt werden darf. Zudem wurde dadurch auch offensichtlich, dass gerade Alleinstehende eine zugewandte Begleitung dieser letzten Phase des lebens benötigen. Die Hospizbewegung hat hierfür entscheidende, auch pralktische Impulse gegeben.

    Am 01.04. hat Prof. Dr. Batian Kaiser von der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg einige Hinweise, Erklärungen und Überlegungen dargelegt, ob und wie der Wald als Kreislaufmodell betrachtet werden kann:
    Der Wald steht und fällt (buchstäblich) mit seinen Bäumen. Er ist ein Ort des ständigen – und oft gleichzeitigen – Sterbens und Entstehens neuen Lebens. Was uns für einzelne Bäume klar und selbstverständlich ist, nehmen wir für den Wald als Lebensraum nur sehr selten bewusst wahr.

    Warum ist das so? Wie hängt Leben und Sterben in den Wäldern zusammen? Können und sollten wir Einfluss darauf nehmen? An den Wald, in Deutschland fast immer ein Kulturgebilde, werden inzwischen vielerlei Ansprüche gestellt: Holzlieferant, Freizeit- und Erholungsgelände, Grundwasserschützer, CO2-Speicher, Revier für die Biodiversität - all dies soll der Wald, oft gleichzeitig auf gleicher Fläche leisten. Wie alles in der kultivierten Landschaft, ist dies nur möglich, wenn auch von den Menschen eingegriffen wird. So sind auch hier Werden und Vergehen programmiert, wie übrigens auch in einem "Urwald", weil auch da die "Bäume nicht in den Himmel wachsen". So unterliegt der Wald auch bei uns einer ständigen dynamischen Veränderung, die über die Jahrtausende und Jahrhunderte große Veränderungen hervor gebracht haben.

    Am 4.3. erläuterte Prof. Albrecht Müller (ehemals HfWU Nürtingen), wie der amerikanische Landschaftsmaler Thomas Cole dasa Werden und Vergehen von Städten und Natur in einem Bilderzyklus dargestellt hat. Er zeigt einen Zyklus von der "unberührten" Natur mit den Menschen in einem romatischen Urzustand über einen "ländlich-sittlichen" Zustand und eine prunkvolle Hochkultur zum Zerfall und zur Rückkehr der Natur in die Trümmer. Lässt sich dies in Beziehung setzen zu wachsenden und schrumpfenden Städten in Deutschland und auch zu Tübingen? Sollen wir stabile Städte anstreben? Durch eine solidarische Verteilung der Entwicklung könnte das Aufblähen von Städten gemildert und der Niedergang in anderen Regionen zum Positiven gewendet werden.

    Mit einem musikalisch-literarischen Auftakt begann die Reihe:
    "Jede Blüte will zur Frucht, jeder Morgen will zum Abend".
    Unter diesem Titel näherten sich Gertud Scheuberth und Uwe Liebe-Harkort am Freitag, den 4. Februar dem Thema mit literarischen Texten und Gedichten.

    In 2021 haben wir unsere Kooperation mit dem Stadtseniorenrat und dem LebensPhasenHaus begonnen.

    Am 3. Dezember

    sprachen Prof. Dr. Ulrich Brand, Universität Wien, und Manuel Haus vom Bürgerprojekt Zukunft Tübingen unter dem Titel "Vom Wollen zum Dürfen - ist ein anderes Leben möglich?" darüber, wie weit wir frei sind in den Entscheidungen, uns Klima- und umweltverträglich und solidarisch zu verhalten. Wie stark sind die Gegenkräfte, und welche sind das?

    Die Aktiven im Bürgerprojekt luden ein zum Austausch und gemeinsamen Nachdenken über die Fragen:

    Wo sind für Tübingen die „Grenzen des Wachstums“?
    Was erwarten wir nach der OB-Wahl in Tübingen im Oktober 2022?

    am Donnerstag, den 14. Juli um 19.00 Uhr in der Hirsch-Begegnungsstätte, Hirschgasse 9, Cafeteria
    • Wir blicken kritisch zurück auf 4 Jahre Bürgerprojekt Zukunft Tübingen,
    • wir sammeln Ideen, wie sich die Bürgerinnen und Bürger an der Zukunftsplanung für Tübingen beteiligen können,
    • wir wollen die nächsten Schritte konkret planen