"Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen"
Die dramatischen Veränderungen der letzten Jahre haben uns gelehrt, dass Mauern bauen definitiv nicht mehr hilft: Nicht bei der Bewältigung gesellschaftlicher und politischer Herausforderungen, nicht gegen Seuchen und Kriege. Und schon gar nicht, um dem Klimawandel, dem Zusammenbruch von Ökosystemen und den daraus resultierenden Fluchtbewegungen zu begegnen.
Es lässt sich nicht mehr bestreiten, dass es "jetzt ungemütlich wird" auf unserer Erde (Ulrich Brand), dass "die Welt brennt und ertrinkt vor unseren Augen" (Antonio Guterres). "Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch." Diese Einsicht von Friedrich Hölderlin kann uns ermutigen, das Rettende zu fördern und zu unterstützen. Höchste Zeit also, den Wind des Wandels zu nutzen und unser tägliches Leben und Wirtschaften nachhaltig und solidarisch zu gestalten.
Nur wenn uns das gelingt, werden wir Zukunftschancen gewinnen und vielleicht sogar weiterhin ein gutes Leben führen können. Wie aber könnte ein solches gutes Leben dann aussehen? Welche Gewohnheiten müssen wir verabschieden und welche neuen Freiräume können wir uns schaffen?
Diesen Fragen widmet sich unsere diesjährige Vortragsreihe „Treffpunkt: LebensPhasenHaus“. Wir wollen Ihnen neue Entwicklungsmodelle vorstellen, vor allem aber auch praktische Beispiele für zukunftsfähige Produktions- und Lebensweisen vor Ort. Und wir freuen uns darauf, mit Ihnen ins Gespräch zu kommen!
Hier finden Sie das gesamte Programm von 2024

Die nächste Veranstaltung: 08. März, 17 Uhr
Talkrunde im Lebensphasenhaus
Das Frauenbild im Wandel – vorwärts oder wieder zurück?
Am Frauentag gibt es eine „Sternchen“-Stunde mit Gästen. Wir schauen in einer lockeren Gesprächsrunde auf das Frauenbild in den verschiedenen Teilen unserer Gesellschaft. Und gemeinsam mit dem Publikum wollen wir der Frage nachgehen, welche Rolle Schrift und Wort in der Wahrnehmung gesellschaftlicher Veränderungen und Rollenbilder spielen.

Bericht 14. November 2023: Wie kann qualifizierte Bürgerbeteiligung gelingen? Diese Frage diskutierten knapp 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf einem Workshop, der vom Bürgerprojekt Zukunft Tübingen – neu denken anders handeln zusammen mit der COWORK GROUP in der Westspitze durchgeführt wurde.
Das einhellige Ergebnis der Teilnehmenden aus der Tübinger Bürgerschaft: Bürgerräte und Planungszellen sind ein bestens geeignetes Instrument, einen breit angelegten Prozess zur nachhaltigen Stadtentwicklung in Tübingen in Gang zu setzen und durchzuführen.
Wolfgang Scheffler von "Mehr Demokratie e.V." stellte das Konzept der Planungszellen vor und präsentierte erfolgreiche Beispiele für ihre Anwendung. Im Anschluss machten die Anwesenden selbst die Erfahrung, wie sie in den kleinen Runden der Planungszellen schnell zu einer Diskussion auf Augenhöhe und gegenseitigem Verständnis fanden.
Schnell stand fest, dass alle Beteiligten diese Methode geeignet fanden, Tübingen so weiter zu entwickeln, dass es auch zukünftigen Generationen eine lebenswerte Heimat bietet. Zur Frage, wie eine gelingende Ausgestaltung des Prozesses aussehen müsste, stellten die Teilnehmenden an erste Stelle, dass der Gemeinderat diese Methode als Standard festlegen und sich verpflichten sollte, die Ergebnisse transparent in seinen Beratungen und Beschlüssen zu berücksichtigen.
Das Bürgerprojekt Zukunft Tübingen wird auf die Parteien und Fraktionen des Gemeinderats zugehen, um zu beraten, wie sich dieses Ergebnis und weitere Erkenntnisse aus dem Workshop in Tübingen umsetzen lassen können.

Im Mai 2023: Inzwischen haben die Aktiven des Bürgerprojekts die aus dem Entwurf des Bürgerprojekts entstandenen Ergebnisse der Tische vom Zukunftspuzzletag gesichtet und zusammen gestellt.
Was soll jetzt passieren?
Unsere Nachbereitung des Puzzeltages hat ergeben, dass dringend als Erstes die Auftakt-Phase in Gang gesetzt werden muss. Mit ihr soll sich die Stadtgesellschaft auf die Diskussion der Leitlinien für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung vorbereiten. Ein gemeinsamer Wissensstand und gemeinsame Sicht auf die Problematik(en)ist eine notwendige Voraussetzung. Dabei muss auch geklärt werden, was diese Leitlinien bedeuten sollen. Aus der Sicht des Bürgerprojekts ist es wichtig, den Rahmen und die natürlichen Grenzen einer Entwicklung in der heutigen Situation zu erarbeiten. Was können wir noch wollen? Welche Ressourcen stehen uns noch zur Verfügung? Wo schränken unsere Wünsche die Möglichkeiten anderer ein? Wo müssen wir Abstriche von unseren Wünschen machen? Was heißt überhaupt "Entwicklung"?
Erst wenn sich die Bürgerschaft über diese Randbedingungen verständigt hat, macht es Sinn, im Einzelnen die Leitlinien (Leitplanken) zu diskutieren, innerhalb derer sich Tübingens weiterhin zukunftsfähig entwickeln kann.
Im Anschluss daran wollen wir mit den übrigen Eckpunkten und den Einwürfen und Ergänzungen vom Zukunftspuzzletag auf den Gemeinderat zugehen, um einen fairen, alle einbeziehenden Prozess zu strukturieren. Hierfür war die Arbeit und das Engagement des Abends sehr hilfreich.

Zukunftspuzzletag

Ein neues Bild für Tübingen!


24. April 2023: Erfolgreicher 1. Tübinger Zukunftspuzzletag

Knapp 30 Interessierte waren am Montag ins d.a.i. gekommen, um mit den Aktiven des Bürgerprojekts zu überlegen, wie ein gelingender Prozess für die Entwicklung neuer Leitlinien für die zukünftige Entwicklung Tübingens strukturiert sein müsste.
In vier Gruppen diskutierten die Anwesenden über zusätzliche oder erweiterte Punkte zu den vom Bürgerprojekt vorgeschlagenen "Puzzlesteinen", den Eckpunkten zum Verfahren. In vielen Punkten durften sich die Aktiven bestätigt fühlen. Wie erhofft, kam auch viel hilfreicher Input aus dsen Reihen der Teilnehmenden. Als wichtiger Punkt wurde genannt, eine gute Mischung der Teilnehmenden im Diskussionsprozess zu erreichen. Besonders die Teilnahme bzw. die Aktivierung Jugendlicher und junger Erwachsener stand im Fokus. Ergänzt wurden auch spontan die inhaltlichen Themenpunkte, die vom Bürgerprojekt zunächst nur beispielhaft aufgezähält worden waren.
Ein ausfürhlicher Bericht folgt in Bälde.

Neue Leitlinien für die Tübinger Stadtentwicklung? Seit der Verabschiedung der "Leitlinien Tübingen 2030" sind nicht nur wichtige kommunale Themen wie z. B. der Mangel an bezahlbarem Wohnraum und die Verschärfung des Themas durch Ansiedlung besonders hochwertiger Arbeitsplätze hinzu gekommen, sondern auch globale Krisen wie Klimawandel und Verlust der Artenvielfalt, die in der Stadtentwicklung berücksichtigt werden müssen.

Unser Anliegen im Bürgerprojekt war und ist, die Diskussion so zu führen, dass Ansprüche und Verfügbarkeiten untereinander abgeglichen werden. Dem Boden, der Landwirtschaft, den Naturgütern und Ökosystemleistungen muss dabei die Stellung in der Diskussion verschafft werden, die ihnen als unseren Lebensgrundlagen zukommt.

Was ist seither geschehen?
Verwaltung und Gemeinderat haben in den letzten Jahren vorbildliche, aber eben auch sehr sektorale Formate zur Bürgerbeteiligung (z.B. Entwicklung WHO, Entwicklung der Altstadt, Entwicklung Wanne, Radverkehrskonzept, Bewerbung Landesgartenschau, Klimaschutzkonzept) in Angriff genommen. Es fehlt jedoch die zwingend notwendige Gesamtschau auf die Stadtentwicklung. Vor allem fehlt die breite öffentliche Diskussion mit der Stadtgesellschaft darüber, welche Faktoren für ein zukunftsfähiges Tübingen entscheidend sind und welche Maßnahmen von der Stadtgesellschaft getragen werden.

Das Bürgerprojekt Zukunft Tübingen setzt daher auf die Erarbeitung eines neuen Leitbilds für die Stadtentwicklung in Tübingen, wie sie OB Palmer in Aussicht gestellt hat. Auf ein Schreiben an die Mitglieder des Gemeinderats und den OB in dieser Sache antwortete uns dieser unter anderem:

"In der Tat muss über die Entwicklungsstrategie Tübingens eine Grundsatzdiskussion geführt werden...In welchem Rahmen dies genau geschehen soll, kann ich derzeit noch nicht sagen. Dies muss zunächst mit dem Gemeinderat geklärt werden, der in seiner großen Mehrheit hinter dem auch von mir befürworteten Weg des "blauen Wachstums" steht. Eine grundlegende Umorientierung zu einer Suffizienzpolitik halte ich wie Sie wissen weder für realistisch machbar noch für geboten."

Allerdings haben wir durchaus nicht den Eindruck, dass es in der Tübinger Bevölkerung, wie OB Palmer in seinem Brief weiter mutmaßt, eine "... Erwartungshaltung der übergroßen Mehrzahl der Menschen in der Stadt (gibt), mehr öffentliche Leistungen und mehr öffentliche Infrastruktur in Anspruch nehmen zu wollen...", ohne die Auswirkungen auf die Naturgüter und den sozialen Zusammenhalt zu berücksichtigen. Tübingen braucht daher eine neue Diskussion und eine eine Informations- und Diskussionskampagne, in die eine möglichst breite Öffentlichkeit einbezogen wird. So kann eine fundierten Bürgerbeteiligung zur Erarbeitung eines neuen Leitbilds vorbereitet werden.

Warum jetzt endlich starten?
Es gibt mehrere aktuelle Anlässe, Oberbürgermeister Palmer an sein Versprechen zu erinnern:

  • Die durch den furchtbaren Überfall Russlands auf die Ukraine ausgelöste Energiekrise hat vielen Menschen deutlich gemacht, dass wir unser Wohlstandmodell überdenken müssen.
  • Der Expertenrat für Klimafragen hat in seinem aktuellen Zweijahresgutachten dargelegt, dass das bisherige Ausbautempo bei Solar- und Windenergieanlagen, Wärmepumpen oder der Elektromobilität bei weitem nicht ausreicht, um die jeweils anvisierten Ausbauziele der Regierung zu erreichen. Dabei zeigt die Analyse der klimapolitischen Maßnahmen, dass bislang praktisch keine Maßnahmen implementiert wurden, die auf Verhaltensänderungen abzielen.
  • Es ist daher unabdingbar, sich auch in der Tübinger Stadtgesellschaft mit dem Thema „Suffizienz“ auseinanderzusetzen.
  • Die kontroversen Diskussionen um die Entwicklung von WHO oder um die Bewertung der verschiedenen Mobilitätsbedürfnisse zeigen deutliche Zielkonflikte in der Stadtgesellschaft.

Wie können wir ein solches Beteiligungsverfahren vorbereiten?
Schon derzeit werden in Tübingen vielfach Beteiligungsverfahren für Planungen durchgeführt. Ob sich aber immer alle Seiten ausreichend beteiligt fühlen, wird oft kontrovers beurteilt.
Deshalb haben wir beim ersten Tübinger Zukunftspuzzletag im d.a.i. mit Bürgerinnen und Bürgern Tübingens überlegt, wie ein solcher Prozess zu aller Zufriedenheit vorbereitet und durchgeführt werden könnte.


Wie wollen wir in Zukunft leben?

Unter diesem Titel bietet das LebensPhasenHaus immer am ersten Freitag des Monats ab 17 Uhr Vorträge und Veranstaltungen an.
Der Stadtseniorenrat Tübingen organisiert diese Veranstaltungsreihe gemeinsam mit dem Bürgerprojekt Zukunft Tübingen und dem Team LebensPhasenHaus an der Universität Tübingen und mit Unterstützung der Universität Tübingen und der Stadtwerke Tübingen.
Die Vorträge finden im LebensPhasenHaus, Rosenau 9 in Tübingen statt. Das LebensPhasenHaus ist barrierefrei zugänglich.
Mit den Buslinien 5, 13, 17 und 18 erreichen Sie die Haltestellen "Auf der Morgenstelle" oder "Botanischer Garten". Von dort ist das LebensPhasenHaus zu Fuß zu erreichen.

In 2023 richten wir zusammen mit Barbara Kley vom Stadtseniorenrat und dem Team LebenPhasenHaus den Blick auf das gesellschafts-prägende Prinzip des "Mehr" aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln.

Am Freitag, 17. Oktober um 17 Uhr
lenkt Prof. Dr. Thomas Potthast den Blick auf die Frage "Immer mehr? Ökologische und ethische Perspektiven auf Knappheit und Fülle".
Wir sehen und finden in der Natur sowohl Knappheit als auch Fülle. Die Ökologie als Naturwissenschaft kann nicht vorgeben, wann ein Systemzustand "gut" ist, dazu benötigen wir Zielsetzungen, die Menschen entwickeln und ethisch begründen müssen. In dieser Kombination können wir dann mit Blick auf menschliche Aktivitäten wie Ernährung, Wohnen oder Mobilität danach fragen, wovon wir für eine lebenswerte Welt eher weniger brauchen und wo zugleich ein Mehr an Fülle unserer Mitwelt nötig ist und uns guttut.
Prof. Dr. Potthast ist Professor für Ethik, Theorie und Geschichte der Biowissenschaften im Internationalen Zentrum für Ethik in den Wissenschaften an der Universität Tübingen.

Am Freitag, den 6. Oktober 2023 um 17 Uhr
ging Dr. Rainer Funk der Frage nach:
Wann ist weniger mehr? - "Haben oder Sein" im digitalen Zeitalter
Ausgehend von Erich Fromms Buch "Haben oder Sein" (1976) wurde versucht, diese unterschiedlichen Existenzweisen in das Zeitalter digitaler Technik und elektronischer Medien zu übersetzen. Was müssen wir Heutigen unbedingt haben, ohne dabei "satt" zu werden? Und welche Möglichkeiten und Fähigkeiten bleiben dabei auf der Strecke und "atrophieren"? Welche psychologischen Voraussetzungen hat menschliches Wachstum?
Dr. Reiner Funk ist Psychoanalytiker und Nachlass- und Rechteverwalter von Erich Fromm im Erich Fromm Institut Tübingen Erich Fromm Study Center at IPU Berlin

Der Vortrag findet im LebensPhasenHaus, Rosenau 9 in Tübingen statt.
Das LebensPhasenHaus ist barrierefrei zugänglich.
Mit den Buslinien 5, 13, 17 und 18 erreicht man die Haltestellen "Auf der Morgenstelle" oder "Botanischer Garten". Von dort ist das LebensPhasenHaus zu Fuß zu erreichen.
Der Eintritt ist frei, die Veranstaltung wird über YouTube live übertragen: Hier der Zugangs-Link
Vor der Veranstaltung kann das LebensPhasenHaus zwischen 13 und 17 Uhr besichtigt werden. Die Senioren-Technik-Begleiter*innen des Kreisseniorenrats bieten Führungen an.

Am Freitag, den 7. Juli um 17 Uhr
zeigte Peter Wilke vom Amt für Wirtschaft und Immobilien, Stadt Reutlingen im Lebensphasenhausdie konkreten Möglichkeiten der Reaktivierung aufgegebener Gewerbeflächen auf. Der Vortrag war Teil der letztjährigen Veranstaltungsreihe "Wie wollen wir in Zukunft leben" unter dem Motto "Vom Wachsen und Vergehen". Die Reihe organisieren der Stadtseniorenrat, das Bürgerprojekt Zukunft Tübingen und das Team vom LebensPhasenHaus. Industrie und Gewerbe siedelten sich früher oft direkt in der Stadt an. In neuerer Zeit wurden immer wieder Betriebe aufgegeben oder ausgesiedelt. Dass dies kein Verlust sein muss, zeigt Peter Wilke an den Plänen zur Umwandlung einer innerstädtischen Logistikfläche in einen Industriepark der Zukunft, zur Umwandlung einer ehem. Textilfabrik zu einem gemischten Quartier und die Pläne zur Reaktivierung eines alten Güterverkehrsareals zu einer intermodalen Logistikanlage. Daran wird deutlich, welche interessanten Entwicklungspotenziale innerstädtische Gewerbebrachen haben. Der Link zum Stream findet sich unter https://lebensphasenhaus.de/de/angebot/events/

Am Freitag, den 2. Juni um 17 Uhr
sprach Jesse Berr über das Thema "Mehr Digitalisierung in der Langzeitpflege – Chancen und Herausforderungen".
Die langzeitpflegerische Versorgung in Deutschland steht vor großen Herausforderungen. Mit Blick auf den demografischen Wandel stellt sich die Frage, wie zukünftig für mehr Menschen mit Pflegebedarf bei gleichzeitigem Fachkräftemangel eine qualitativ hochwertige Versorgung gesichert werden kann. Der Beitrag zeigt die großen Chancen auf, die ein vermehrter Einsatz von Digitalisierung in diesem Bereich bietet, und beleuchtet auch kritisch neue Fragestellungen, die damit einhergehen.
Der Vortrag wird auch als Stream zur Verfügung gestellt.

Am Freitag, 5. Mai um 17 Uhr
sprach Romeo Edel über das Thema "Grenzen des Wachstums? Ohne Wachstum geht es nicht – aber mit Wachstum auch nicht"

Romeo Edel, Theologe und Physiker, war zuletzt Wirtschafts- und Sozialpfarrer in Stuttgart und zugleich Studienleiter an der Evangelischen Akademie Bad Boll
Viele ahnen es längst, so geht es nicht weiter.
Vor allem unser Wirtschaftssystem scheint uns gefangen zu halten. Der Kapitalismus steht unter Wachstumszwang, doch unsere Erde hält das nicht aus. Romeo Edel stellte das Dilemma unserer derzeitigen Entwicklungen dar und gibt Hinweise, wie wir vielleicht aus dieser Not herauskommen können.

Sie hatten keine Zeit, konnten nicht ins LebensPhasenHaus kommen? Den Vortrag gibt es auch als Stream und zum Nach-Sehen

Am Freitag, den 21. April beschäftigte sich die Städtische Wohnraumbeauftragte Julia Hartmann unter dem Titel "Haben Sie noch Platz? - Suffizienz im Wohnungsbau" mit derr Misere auf dem Wohnungsmarkt.
Der gegenwärtigen Krise auf dem Wohnungsmarkt soll vor allem mit verstärktem Wohnungsneubau begegnet werden. Dieser frisst jedoch nicht nur Natur und landwirtschaftliche Böden, sondern belastet auch intensiv das Klima durch Herstellung und Transport der Baustoffe. Dabei werden Effizienzgewinne durch den immer weiter steigenden Pro-Kopf-Verbrauch der Wohnfläche und immer größere Grundflächen aufgezehrt. Der Zielkonflikt Wohnungs- vs.- Bodenknappheit scheint nicht lösbar. Vor allem ein Thema bleibt dabei weitgehend außer Acht: Sowohl die bereits bestehende als auch die neu entstehende Wohnfläche ist immer ungleicher verteilt.

Geradezu erschreckend war die Grafik, die Julia Hartmann in ihrem Vortrag über den zusätzlichen CO2-Ausstoß zeigte, der entstehen würde, wenn tatsächlich, wie die Bundesregierung postuliert, jährlich 400.000 neue Wohnungen gebaut würden. "Wie viel das ist, wollen wir lieber gar nicht wissen" meinte sie sarkastisch.
Auswege bestehen darin, den vorhandenen Wohnraum besser zu verteilen und besser zu nutzen. Auf- und Anbauten an bestehende Gebäude - wenn mit Holz sogar als CO2-Senke - können diese für zusätzliche Bewohner*innen ertüchtigen. Aufteilung großer Wohneinheiten ermöglichen es Älteren ihren Wohnraum zu verkleinern und dadurch das Haushalten zu erleichtern. Zusätzlich können weitere Personen im abgetrennten Bereich ihre Wohnung finden.
Die Stadt unterstützt solche Vorhaben durch intensive - auch archtitektonische - Beratung im Projekt "Fairer Wohnen".
So Können Hausbesitzer*innen und Kommunen hier Lösunsmöglichkeiten schaffen.

Der Vortrag kann unter diesem Link nachgesehen und -gehört werden.

Am Freitag, den 3. März 2023 sprach Dr. Beate Weingardt über das Thema "Wann ist genug genug? Zur Frage der Genügsamkeit." Dr. Beate Weingard ist Ev. Theologin und Diplompsychologin, Referentin und Autorin, Mitglied im Förderverein Schwäbischer Dialekt
Jedes Jahr exportiert unser Land Millionen von Tonnen Müll in Drittweltländer – Wohlstandsschrott, den wir woanders abladen. Täglich versucht die Werbung, uns weiszumachen, dass es immer noch etwas Besseres gibt – oder etwas, das unser Lebensglück steigert. Denn unsere Wirtschaft lebt davon, dass wir nie zufrieden sind, uns nie begnügen. Doch viele Menschen empfinden bei dieser Jagd nach MEHR ein zunehmendes Unbehagen – denn wir spüren: Weniger wäre oft mehr. Doch worin besteht dieses "Weniger", das uns wirklich zufrieden macht? Um diese und andere Fragen soll es in dem Vortrag gehen.
Unter diesem Link nachzusehen und nachzuhören.
Hier finden Sie das gesamte Programm von 2023
Hier können Sie das Programm von 2022 mit dem Thema "Vom Werden und Vergehen" nachlesen
Die Berichte von den Vorträgen finden Sie in unserem Archiv


Die Aktiven im Bürgerprojekt laden ein zum Austausch und gemeinsamen Nachdenken über die Fragen:

Wo sind für Tübingen die „Grenzen des Wachstums“?
Was erwarten wir nach der OB-Wahl in Tübingen im Oktober 2022?

am Donnerstag, den 14. Juli um 19.00 Uhr in der Hirsch-Begegnungsstätte, Hirschgasse 9, Cafeteria
  • Wir blicken kritisch zurück auf 4 Jahre Bürgerprojekt Zukunft Tübingen,
  • wir sammeln Ideen, wie sich die Bürgerinnen und Bürger an der Zukunftsplanung für Tübingen beteiligen können,
  • wir wollen die nächsten Schritte konkret planen

Unsere "Generationengespräche" zum Thema "Zurück in die Zukunft?", eine Veranstaltungsreihe mit dem und im Weltethos-Institut:

Am 23. Februar 2022 fand unser Generationengespräch zum Thema Wohnen statt
Im Weltethos-Institut unterhielten sich Lisa Glandien, Sozialpädagogin,Irmgard Rösler, Krankenschwester und Sylvia Haden, Rentnerin, moderiert von Sybille Hartmann, über ihre Wohn-Erfahrungen vor und während der Lockdowns.

In seiner Begrüßung stellte Christopher Gohl vom Weltethos-Institut die Veranstaltungsreihe in den größeren Zusammenhang der Arbeit des Weltethos-Instituts.

Zum Einstieg ins Gespräch beschrieb Sybille Hartmann dei Flächenkonkurrenz zwischen Wohnungsbau, Biodiversität, Landwirtschaft und Erholung.

Ein bestimmender Faktor in dieser Konkurrenz ist die immer weiter steigende durchschnittliche Wohnfläche pro Person. Waren es in Deutschland im Jahr 1965 noch 22,3 qm/Person, so waren es 2015 bereits 47 qm/Person. Und alle Prognosen sagen eine weitere Steigerung voraus. Ursache für die Steigerung ist zum einen der Wunsch nach Wohnen im Eigenheim – im ländlichen Raum liegt die Wohnfläche pro Person bereits bei 50 qm. Zum anderen ist es aber auch die wachsende Zahl der 1-Personen-Haushalte.
So liegt in Hamburg der Anteil der 1-Personen-Haushalte bereits bei 54%. Auch in Tübingen ist die Zahl der die 1-Personen-Haushalte in den letzten Jahren am stärksten gewachsen (Wohnraumbericht).
Legt man die 47 qm Wohnfläche pro Person als angemessen zu Grunde, wäre ohne weiteren Neubau das Hamburger Wohnungsproblem gelöst, wenn sich alle Singles zu Wohngemeinschaften zusammentun und sich zumindest Bad und Küche teilen.

Sylvia Haden und Lisa Glandien, beide Singles, berichteten als Teilnehmerinnen aus der älteren und jüngeren Generation von ihren Erfahrungen vom Leben und Wohnen in Wohngemeinschaften. Irmgard Rösler hatte das Glück, vor einigen Jahren ein kleines Reihenhaus in Tübingen erwerben zu können. Sie genießt mit ihrer Familie, und in der Zeit der Pandemie besonders, dass dazu ein kleiner Hausgarten gehört.

Interessanter gemeinsamer Kernpunkt im Gespräch war, dass offenbar ein gutes Leben und Wohnen auch und gerade auf kleiner Fläche möglich ist.

Zu den ethischen Fragen, die hinter diesen praktischen Überlegungen und Erfahrungen stehen, gab die Umweltethikerin Uta Eser einen fundierten Einblick und eine kleine Anleitung zur gelingenden Kommunikation.

Die Veranstaltung wird zum Nach-Sehen und -Hören weiterhin auf YouTube bereit gestellt

In unserem erstes Generationengespräch am 17. November 2021 unterhielten sich, von Bernd Villhauer moderiert, der Schüler Emil Gramm, die Geschäftsfrau Barbara Rongen und die Rentnerin und Bewohnerin des Nonnenmacherhauses, Bärbel Ziwich über das "Essen" und alles, was dazu gehört.

Sie berichteten von ihren Erfahrungen vor und während der Corona-Lockdowns und haben überlegt, was die Zukunft bringen soll. Die Umweltethikerin Dr. Uta Eser stellte diese Wünsche an die Zukunft in den Zusammenhang mit den Nachhaltigkeits-Zielen der UN.

Hier finden Sie das Video zum Generationengespräch "Essen".

In der Zeit der Pandemie wird einerseits immer stärker der Wunsch nach "Rückkehr zur Normalität" laut. Andererseits gibt es viele Stimmen, die angesichts von Klimakrise und Artenschwund ein Umdenken, eine "Neue Normalität" fordern.

Am Mittwoch, den 20 Oktober um 19.00 Uhr fand die Auftaktveranstaltung statt, in der wir die Konzeption vorgestellt und bei Interessierten für eine Teilnahme geworben haben. Hier finden Sie den Flyer zur Veranstaltung.
In der Auftaktveranstaltung haben wir uns auch Rückmeldungen und Ideen von den BesucherInnnen geholt, und gezeigt, welche Ideen schon im Zuge einer Aktion der Arbreitsgruppe Lebensstil und Solidarität des Bürgerprojekts gesammelt wurden.

Hier gibt es das Video zur Auftaktveranstaltung, bei der Prof. Thomas Potthast vom Zentrum für Ethik in den Wissneschaften einen spannenden und unterhaltsamen Vortrag über den facettenreichen Begriff des "Normalen" hielt.

Das haben wir mit den Generationengesprächen vor: Gemeinsam mit dem Weltethos-Institut wollen wir ermöglichen, dass durch den Austausch über die jeweiligen eigenen Normalitätserfahrungen und Zukunftswünsche von drei Altersgruppen in den "Generationengesprächen" neue Sichtweisen und Bilder entstehen, die – ausgehend von der Tragfähigkeit der Erde und den Notwendigkeiten globaler Gerechtigkeit - neue Ansätze einer gemeinsamen Zukunftsdiskussion bieten.
An Hand konkreter Themenfelder (Ernährung und ihre Produktionsgrundlagen, Mobilität, Bauen und Wohnen, Handel und Konsum, Arbeit und Freizeit) können die Teilnehmenden miteinander diskutieren, wie ein "neues Normal" im Spannungsfeld zwischen mehr technischen Lösungen und mehr Zurückhaltung in der Lebensweise aussehen könnte, um mit den Herausforderungen der multiplen Krise (Klima, Biodiversität, soziale Spaltung) fertig zu werden.

So soll es gehen: Wir stellen uns vor, dass jeweils drei "interessierte Bürgerinnen und Bürger" aus verschiedenen Lebensaltern und Lebenssituationen sich in einem moderierten Gespräch über ihre Erfahrungen und Zukunftsentwürfe austauschen:

  • wie haben sie die Zeit vor und während der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie erlebt?
  • Wie wünschen sie sich ihre zukünftige Normalität im jeweils zur Debatte stehenden Themenfeld?

Nach einem fachlichen Input (Welche Probleme sind zu lösen, wo liegen die Grenzen unseres Planeten, welchen Komfort können wir uns gerechterweise leisten?) ist dann Gelegenheit, die verschiedenen Wünsche und Lösungsansätze vor dem Hintergrund der eigenen persönlichen Situation zu diskutieren und mögliche tragfähige Perspektiven zu entwickeln.


Unser offener Brief an OB Palmer

Eine Antwort des Bürgerprojekts Zukunft Tübingen auf seinen Offenen Brief an die Bürgerschaft Tübingens im Schwäbischen Tagblatt zum Ausgang des Bürgerentscheids zur Innnenstadtstrecke der Regionalstadtbahn.

In diesem schreibt er:
"Ich will besser verstehen, was Ihre Erwartungen sind und worin Ihre Kritik besteht, um künftige Weichenstellungen besser vorbereiten zu können. Dafür ist Ihre Hilfe unerlässlich."

Wir im "Bürgerprojekts Zukunft Tübingen - neu denken, anders handeln" sind der Meinung, dass es bei der Ablehnung der Innenstadtstrecke um mehr als nur um die Lösung der Verkehrsprobleme ging. Viele engagierte Bürgerinnen und Bürger (nicht nur) aus den beiden Initiativen Sarchhalde und Aubrunnen sahen schon 2017 die Notwendigkeit, den Umgang mit der begrenzten Fläche und der weit verbreiteten Forderung nach (unbegrenztem) Wachstum (Bevölkerung, Infrastruktur, Verkehr, Wirtschaft, etc.) zu hinterfragen und kritisch zu diskutieren.

Wir sind daher der Meinung, dass nun - in der gewonnenen Zeit nach dem Bürgerentscheid - verstärkt eine breite vorbereitende Diskussion über die Ausrichtung der Stadtentwicklung geführt und in der Folge eine Fortschreibung der Leitlinien für die Stadtentwicklungsplanung durchgeführt werden sollte. Dass dabei auch eine grundlegende Umorientierung hin zu einer Suffizienzpolitik im Hinblick auf Klima- und Ressourcenschutz sowie Artensterben möglich sein muss, halten wir für dringend geboten.
Lesen Sie hier den ganzen Brief des Bürgerprojekts Zukunft Tübingen an OB Palmer,

hier seine Antwort an uns,

unsere Einwände

und seine Antwort hierzu

Was soll bleiben? Was muss werden?
oder: Welche Normalität wollen wir?

Wir sammeln Utopien für morgen
(beziehungsweise die Zeit nach „Covid 19“)

Durch die notwendigen Einschränkungen zur Verlangsamung der Covid19-Ausbreitung sind auch die Aktivitäten im Bürgerprojekt Zukunft Tübingen gerade ausgebremst. Die bereits geplanten Veranstaltungen müssen abgesagt werden, die regelmäßigen öffentlichen Treffen der Gruppen finden bis auf Weiteres nicht statt. Statt dessen gaben die Beschränkungen vielen Menschen

  • Zeit, die Entschleunigung zu genießen und den eigenen Tagesrhythmus zu finden,
  • Zeit, sich der Abhängigkeit von den Menschen bewusst zu werden, deren Tätigkeit wir bis jetzt als selbstverständlich wahrgenommen haben,
  • Zeit, all die Dinge zu tun, die sonst immer liegen bleiben,
  • Zeit, festzustellen, dass der Himmel ohne die vielen Flugzeuge viel blauer ist und die Sterne nachts viel intensiver funkeln,
  • Zeit, die Veränderungen in der Natur durch den Frühling bewusst zu erleben,
aber auch
  • Zeit, beim Einkaufen über den wirklich notwendigen Bedarf nachzudenken,
  • Zeit, sich mit den Chancen und Fallstricken der digitalen Kommunikation und Information vertraut zu machen,
  • Zeit, über Alternativen zu den globalen Abhängigkeiten im Warenverkehr nachzudenken,
  • Zeit, neue Prioritäten der Beschäftigung und der Produktion zu denken,
  • Zeit, Ideen zu entwickeln, wie die positiven Auswirkungen aus dem Krisenmodus in den „Normalzustand“ hinüber gerettet werden können und welche Wege dafür beschritten werden können oder müssen.
Mit der schrittweisen Aufhebung der Beschränkungen müssen wir fragen, welchen „Normalzustand“ wir eigentlich auf Dauer haben wollen oder auch angesichts der Klimakrise haben können.
Wir möchten mit einer öffentlichen Sammlung von Utopien und Ideen zusammentragen, wie neues Denken und anderes Handeln mit der Rückkehr aus dem Krisenmodus machbar wird. Wir bitten daher alle Bürgerinnen und Bürger: schicken Sie uns Ihre Gedanken und Vorschläge an
koordination@buergerprojekt-tuebingen.de,
damit wir mit Ihnen zusammen Utopien, Wünsche und Vorschläge aus der Tagesaktualität eines Leserbriefs zu einem längerfristig wirksamen Veränderungsanstoß werden lassen. Ihre Ideen wollen wir deshalb auch, wenn es wieder möglich wird, in einer öffentlichen Veranstaltung diskutieren.

Am 5.April wurde in der SWR 2 Aula der Beitrag „Eine Gesellschaft verändert sich – Was wir aus der Corona-Pandemie lernen können“ gesendet. Wer Lust und eine halbe Stunde Zeit hat, kann sie - auch zum Thema notwendiger Utopien - hier nachhören.

Ist die Ernährung der Weltbevölkerung mit Bio-Landwirtschaft möglich?

Vorschläge, die Landwirtschaft komplett auf "Bio" umzustellen werden oft als unrealistisch und rückwärtsgewandt abgetan.
In der Zeitschrift nature communications hat sich eine Schweizer Autorengruppe mit der Frage auseinander gesetzt, wie eine nachhaltige Ernährung der Weltbevölkerung auf der Grundlage biologischer Landwirtschaft möglich ist.
Ausgehend von dieser Arbeit hat Johann Kuttner als Mitglied der Arbeitsgruppe Landwirtschaft und Natur eine Präsentation mit Erläuterungen erstellt, wie die Situation in Deutschland aussieht und was getan werden müsste, um dieses Ziel zu erreichen.

Masterarbeit zum Thema "Planetare Grenzen auf regionaler Ebene"

Das Konzept der Planetaren Grenzen will zeigen, in wie weit wir mit unserem Wirtschaften die Grenzen der Tragfähigkeit der Erde überschritten haben, bzw. ob es noch Spielraum für weiteres Wachstum gibt. Diese Grenzen sind derzeit aber für die regionale oder kommunale Planung nicht fassbar und können daher auch nicht als Planungsgrundlage dienen.
Die von der Arbeitsgrupep Gewerbe angeregte Ausschreibung durch Prof.Dr.Scholten war erfolgreich: Eine Studentin aus Freiburg hat sich des Themas angenommen Erste Gespräche zur Durchführung haben schon stattgefunden.
Die Masterarbeit soll eine mögliche Herangehensweise ermitteln, ob und wie die Planetaren Grenzen auf regionaler Ebene ermittelt und damit zu einem Planungsinstrument für Kommunen und Betriebe werden können.

Bericht von der Veranstaltung mit Prof Willfried Nobel und Eckart Wizemann:

Am 29. November fand der Vortrag mit Diskussion zum Thema "Böden besser schützen - weniger Flächen verbrauchen" mit Prof. Willfried Nobel und Biolandwirt Eckart Wizemann statt.

Der Flächenverbrauch in Baden-Württemberg ist hoch - zu hoch. Die Siedlungsentwicklung berücksichtigt zu wenig die natürlichen Grundlagen (bis Grenzen) - insbesondere die hohe Qualität der Agrarböden.

Prof. Willfried Nobel zeigte, dass auch in Tübingen viele Bauvorhaben auf Böden der "Vorrangstufe I" geplant sind - den Böden mit der höchsten landwirtschaftlichen Leistungsfähigkeit (siehe die Vortragsfolien). Über diese Böden heißt es in der Flurbilanz der Landwirtschaftsverwaltung:

"Umwidmungen, z. B. als Bauland, Verkehrsflächen, naturschutzrechtliche Ausgleichsflächen u. a. m., müssen ausgeschlossen bleiben".
Allerdings ist dies keine rechtlich wirksame Vorgabe!

Willfied Nobel zeigte auch, dass die Umnutzungen durch Bautätigkeit gerade auch im Landkreis Tübingen und auf Tübinger Markung speziell zu Lasten der landwirtschaftlichen Flächen gehen. Wir verlieren damit immer mehr unserer Lebensgrundlagen, sowohl, was die Ernährung anbetrifft, als auch bezüglich der ökologischen Leistungen. Insbesondere für landwirtschaftliche Betriebe ist dies ein Problem, da sie unterhalb einer bestimmten Flächengröße nicht mehr wirtschaftlich sind. Eine Aufgabe kleinerer Betriebe jedoch führt, wie Eckart Wizemann anschaulich darstellte, zu weiterer Konzentration und damit zur Intensivierung der Bewirtschaftung mit allen negativen Folgen für die Biodiversität.

Damit stellt sich die Frage, in wie weit es noch verantwortbar ist, Böden weiterhin "umzuwidmen" und sie so ihrer Funktion als Produktionsfläche und Lebensraum zu berauben.

Lesen Sie hier mehr!

Bericht vom Diskurs mit OB Palmer

Über 100 Interessierte aller Alterstruppen kamen zu unserer Veranstaltung mit OB Boris Palmer über seine "10 Punkte für ein Klimaneutrales Tübingen 2030".
Im Gegensatz zu OB Palmer, für den sich "Klimaneutralität" in der Umstellung der Tübinger Energieversorgung und Mobilität auf erneuerbare Energien erschöpft, wollen wir im Bürgerprojekt auch den privaten Konsumvon Gütern, die von ausserhalb Tübingens stammen, private Gebäudeheizung mit "importierten" Energieträgern, Stromverbrauch für Cloudcomputing etc. berücksichtigt wissen. Hierzu ist ein ganzheitlicher perspekltivischer Ansatz notwendig, der auch die fundamentalen Lebensgrundlagen wie Wasser und Boden einbezieht.

Lesen sie hier unser Berichtsprotokoll von der Veranstaltung

Für unsere Veranstaltungen benötigen wir ebenso weitere Finanzmittel, wie für Kopien und Kleinmaterial. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende! jetzt spenden auf gut für Neckaralb

Informieren Sie sich hier über oder...